Offen und damit für das Kind eher erkennbar sind verbale Verdächtigungen des Konfliktpartners, anklagende und abwertende Bemerkungen über ihn vor dem Kind. Verdecktes Vorgehen nutzt eher nonverbale Kommunikation, vor allem Mimik und Gestik, Liebesentzug bei induktionsfernem Verhalten des Kindes und Zuwendung bei induktionsnahem Verhalten des Kindes. Ihres Willens und ihrer Einstellungen ist eine Begleiterscheinung familienrechtlicher Konflikte. Die indirekteInduzierung meint das Gewähren und Versprechen von Vorteilen, wieGeschenken, Zuwendung und Freizügigkeiten. Die Kooperationsfähigkeit beinhaltet die Frage, ob ein Elternteil aufgrund seiner psychischen Kompetenzen in der Lage ist, im Trennungsgeschehen mit dem anderen Elternteil konstruktiv zu kooperieren. Grundsätzlich steht also bei der Frage der Kooperationsfähigkeit die Frage des Könnens im Vordergrund.

Das Kindeswohl

Förderung lässt sich erfassen über die Bereitschaft und Fähigkeit, dem Kind grundlegende Lernchancen zu eröffnen und sie/ihn bei Bedarf bei der Bewältigung altersentsprechend anstehender Entwicklungsaufgaben zu unterstützen (Hammesfahr 2019). Grundlegend zählt bei Kindern im Schulalter die Sicherstellung eines regelmäßigen Schulbesuchs und die Begleitung der schulischen Entwicklung des Kindes zur Förderung durch Eltern. Unter bestimmten Umständen (z. B. Entwicklungsrückstände, keine anderen Kinder im sozialen Umfeld) kann auch der Besuch einer Kindertagesstätte als grundlegend erforderlich angesehen werden. Unter Förderung werden alle elterlichen Verhaltensweisen verstanden, die das Kind unterstützen und auf dessen geistige und psychomotorische Entwicklung abzielen (Jacob & Zeddies 2020). Sie beinhaltet sowohl direkte als auch indirekte (motivfördernde) Anregung zur Exploration, aber auch die Förderung der Anstrengungsbereitschaft und Evaluation des eigenen Tuns. Zudem wird Förderung auch auf die Entwicklung einer positiven Identität bezogen, also die Förderung einer Auseinandersetzung mit dem eigenen „Gewordensein“ und den eigenen Zugehörigkeiten (Jacob & Wahlen 2006).

  • Vorhandene Defizite im Bereich Pflege und Versorgung eines Kindes (d. h. Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, Wohn- und Schlafplatz, Hygiene und medizinische Versorgung sowie Schutz vor erkennbaren Gefahren) können sich ungünstig auf die kindliche Bereitschaft zur Annahme von elterlichen Werten und Regeln auswirken (Koenig et al. 2004).
  • So wird etwa mit zunehmendem Alter das Aufgreifen, Vor- und Nachbesprechen von Konflikt- und Problemsituationen für die Erziehung immer wichtiger, weil Eltern in den entsprechenden Situationen zunehmend seltener dabei sind (Stattin & Kerr 2000).
  • Ein Teilbereich umfassender Erziehungsfähigkeit beinhaltet das Repertoire ankognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten (Kompetenzen), das einemErziehenden zur Umsetzung von Erziehungszielen und -einstellungen inkonkretes Erziehungsverhalten verfügbar ist.
  • Sie wird durch gesetzliche Bestimmungen definiert und bildet einen wichtigen Rahmen für das Kindeswohl.
  • Zum Beispiel wurden Zusammenhänge zwischen dem Anregungsgehalt der Umgebung innerhalb und außerhalb der Familie von Kindern und dem Entwicklungsstand beobachtet (Vandell & Wolfe 2000).

Die Bedeutung der Erziehungsfähigkeit für die Entwicklung von Kindern

Diese Voreinstellungen können später über die Registerkarte Meine Einstellungen geändert werden. Wenn sachkundige Maßnahmen zur Förderung der elterlichen Erziehungsfähigkeit erfolglos bleiben oder wenn diese Maßnahmen mangels Mitwirkungsbereitschaft der Eltern nicht durchgeführt werden können, wird die Einschränkung eines Elternteils bei der Vermittlung von Regeln und Werten als schwerwiegend eingeschätzt. Die Informiertheit eines Elternteils über ein Kind kann nur eingeschätzt werden, wenn Angaben von Kind und Elternteil oder Beobachtungen mit Angaben des Elternteils verglichen werden. Ob ein Mindestmaß an innerer Auseinandersetzung mit der Erziehungsaufgabe bezüglich eines Kindes erkennbar ist, ergibt sich aus dem Gespräch mit dem Elternteil über das Kind, Erziehungsziele und/oder -mittel. Bei Kindern im entsprechenden Alter ist es sinnvoll zum Vergleich einen Bericht des Kindes über eventuell wahrgenommenes Desinteresse und ausbleibende erzieherische Reaktionen des Elternteils auf Problemsituationen einzuholen. Die Berücksichtigung gesellschaftlicher Veränderungen und die Unterstützung durch geeignete Ressourcen sind weitere Schritte zur Verbesserung der Erziehungsfähigkeiten.

Das Bedürfnis nach sozialer Bindung und Verbundenheit

Die sich wandelnden Bedürfnisse zu (er-)kennen ist Voraussetzung, um deren Befriedigung sicherstellen zu können. In diesem Kapitel wird ein Überblick über die grundlegenden kindlichen Bedürfnisse gegeben und es werden die erforderlichen Erziehungskompetenzen dargestellt. Orientiert an den Entwicklungsphasen von der frühen Kindheit bis ins Jugend- beziehungsweise junge Erwachsenenalter werden Anforderungen an Eltern und an die Unterstützung durch die Begleitete Elternschaft hergeleitet.

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Die Diskussion über die Erziehungsfähigkeit ist besonders relevant im Kontext von Kinderschutz und in gerichtlich angeordneten psychologischen Gutachten. Bei der Beurteilung von Eltern wird auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zurückgegriffen, um festzustellen, ob die elterliche Verantwortung adäquat wahrgenommen werden kann. Die Beurteilung dieser Fähigkeit ist somit entscheidend für die Einschätzung des Kindeswohls und die Unterstützung der Familien in Krisensituationen. Die Erziehungsfähigkeit von Eltern ist ein entscheidender Aspekt, wenn es um das Wohlbefinden und die Gesundheit von Kindern geht. Auto Termer Diez In der heutigen Gesellschaft beeinflussen viele Faktoren, darunter ökonomische Schwierigkeiten und soziale Veränderungen, die Rahmenbedingungen, unter denen Kinder aufwachsen.

Zugleich müssen Bereiche von Selbstständigkeit und Privatsphäre immer wieder neu ausgehandelt und allmählich ausgeweitet werden. Ein Teilbereich umfassender Erziehungsfähigkeit beinhaltet das Repertoire ankognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten (Kompetenzen), das einemErziehenden zur Umsetzung von Erziehungszielen und -einstellungen inkonkretes Erziehungsverhalten verfügbar ist. Zwei der wichtigstenKompetenzen stellen die willentliche Stabilität (die Beweglichkeit in derErziehung, die je nach Ausprägung Konsistenz bzw. Inkonsistenzfördert) und die Fähigkeit zu feinfühligem Fürsorgeverhalten.

Dieser Beitrag geht zunächst auf die Komponenten des elterlichen Erziehungsverhaltens sowie mögliche Einflussfaktoren ein. Danach werden unterschiedliche Erziehungsstile vorgestellt, die sich durch grundlegende Einstellungen und Verhaltensmuster charakterisieren lassen und die Eltern-Kind-Interaktionen wesentlich mitbestimmen. Auf dieser Basis werden Merkmale elterlicher Förderung erläutert, die auch für die Charakterisierung elterlicher Fähigkeiten im Kontext von Kindeswohlgefährdung bedeutsam sind. In Anschluss daran wird die Vermittlung von Regeln und Werten als Kern der Erziehung erläutert, bevor die gemeinsame Bedeutung von Erziehung und Förderung für das Kindeswohl betont wird. Empirischen Ergebnissen zufolge gehören unangemessene Erwartungen der Eltern oder Ursachenzuschreibungen bezüglich des kindlichen Verhaltens zu Ursachen für Misshandlungen, Vernachlässigung und gravierende Erziehungsschwierigkeiten (Azar 2002).

Des Weiteren sollten Eltern als Vorbilder fungieren, um die Werte und Verhaltensweisen, die sie von ihren Kindern erwarten, selbst zu praktizieren. Dies schafft eine glaubwürdige Botschaft, die für die Kinder nachvollziehbar und authentisch ist. Erziehungsfähigkeit ist ein Konstrukt, also eine Theorie die Menschen sich ausgedacht haben. Beobachten kann man es zum Beispiel anhand manifester Ausprägungen, wie dem Erziehungsverhalten.

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